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Jahreshauptversammlung Bauinnung "Beton bessere Umweltbilanz als gedacht"

 
 

Dienstag, 02. April 2024 19:00

Bauinnung beklagt schlechte Auftragslage und geringe Eigenheimförderung


Laffenau - Neben einem Bericht des Obermeisters und der Vorstellung von Jahresrechnung und Haushaltsplan, stand ein Fachvortrag zur Nachhaltigkeit des Bauens mit Beton im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung der Bauinnung Schwabach-Roth-Hilpoltstein.  

Nachdem das Baugewerbe die von Corona geprägten Jahre konjunkturell verhältnismäßig gut überstanden habe, leitete Obermeister Horst Humpenöder seinen Jahresrückblick ein, spüre man seit über einem Jahr eine starke Eintrübung der Baukonjunktur, insbesondere im Hochbau. Die gestiegenen Grundstücks- und Baukosten konnten bis zum Abschwung vor einem guten Jahr noch durch ein sehr niedriges Zinsniveau ausgeglichen werden, dies sei vorbei. Man sei mit Bundespolitikern im Gespräch und habe auf die Probleme des Baugewerbes und die zu geringe Eigenheimförderung hingewiesen. Ein weiteres Problemfeld tue sich auch in der sog. Nachverdichtung auf. Hier würden manche Kommunen zu starr an alten Bebauungsplänen festhalten und so Neu- oder Umbauten in bestehenden Wohngebieten unattraktiv machen. Erschwerend komme dazu, dass man von Seiten etlicher Umweltverbände den Baustoff Beton als CO2 Treiber hinstelle. Aus diesem Grund habe man einen Fachmann in Sachen Beton um einen Vortrag gebeten.

Nach Aussagen von Thomas Bose, Diplomingenieur beim Informationszentrum Beton, rückt angesichts der Herausforderungen des Klimawandels die Bedeutung von Zement zunehmend in den Fokus und werde seiner Meinung nach nicht umfassend bewertet. Zum einen arbeite die Zementindustrie in Deutschland intensiv an einer Minderung ihrer CO2-Emissionen, zum anderen sei der Baustoff Beton nachhaltiger als oft proklamiert. Vor allem aber sei er für zukünftige Heraus-forderungen in den Bereichen Infrastruktur, Verkehr und erneuerbare Energien unverzichtbar. Brücken, Staumauern, Abwasserkanäle, Kläranlagen oder Regenrückhaltebecken wären ohne Beton nicht denkbar. Auch im Wohnungs- und Gewerbebau, ist Beton nicht weg zu denken, sei es nur das Fundament, die Bodenplatte und der gepflasterte Hof.
„Beton als absolut regionaler Baustoff zeigt seine Qualitäten bei der Widerstandsfähigkeit gegenüber Feuer, Schall und Feuchte und das bei niedrigem Instandhaltungsaufwand und einer langen Lebensdauer. Die Einsatzmöglichkeiten, die Langzeitqualität und die regionale Verfügbarkeit machen den Beton zu dem meistverwendeten Baustoff“, fasste der Referent die Vorteile zusammen.

China beispielsweise habe pro Kopf den vier- bis fünffachen Verbrauch an Zement als Deutschland. Gemessen am CO2-Ausstoß des Verkehrssektors in Deutschland von 20% und dem Energiesektor (34%), liegt der CO2-Ausstoß der Zementherstellung in Deutschland bei „nur“ 2%. Bei der Herstellung einer Tonne Beton fallen 80 kg CO2 an, im Vergleich liegt eine Tonne Rindfleisch bei 14.000 kg CO2, bei einer Tonne Kuhmilch sind es 3.200 kg CO2. Das relativiere schnell das vermeintlich schlechte Umweltimage von Beton, so der Referent. Die deutsche Zementindustrie möchte aber noch besser werden, Ziel ist die klimaneutrale Zementherstellung bis 2045.

 

Anschließend erläuterte Geschäftsführer Sebastian Dörr die Ergebnisse der Jahresrechnung 2023. Kassenrevisor Richard Zeller, Kammerstein, berichtete von der mit Martin Langer, Roth,  durchgeführten Prüfung, bei der eine ordnungsgemäße Führung der Unterlagen festgestellt wurde. Er beantragte deshalb die Genehmigung der Jahresrechnung und die Entlastung von Vorstand und Geschäftsführung. Diese wurde von der Versammlung ebenso einstimmig erteilt, wie die die Zustimmung zum Haushaltsplan 2024.

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