Jahreshauptversammlung der Kreishandwerkerschaft
Mittwoch, 05. August 2020 18:00

Kreishandwerksmeister Hermann Grillenberger mit seinen Stellvertretern Klaus Weber (2.v.l), Horst Humpenöder (4.v.l.), Reinhard Siegert (5. v.l.) sowie Julian Fichtner (3.v.l.) und Kreishandwerkerschafts-Geschäftsführer Sebastian Dörr (r.).
Gunzenhausen-Oberasbach – Zur Jahreshauptversammlung der Kreishandwerkerschaft Mittelfranken-Süd am 6. August hatte Kreishandwerksmeister Hermann Grillenberger nach Oberasbach in seinen Betrieb eingeladen.
Auf dem Firmengelände seines Unternehmens hieß der Kreishandwerksmeister die Obermeister und Stellvertreter der Handwerksinnungen aus dem südlichen Mittelfranken zu einer coronagerechten Hauptversammlung unter freiem Himmel mit anschließender Betriebsführung herzlich willkommen
Kreishandwerksmeister Hermann Grillenberger blickte auf die Veranstaltungen und Termine seit der letzten Jahreshauptversammlung zurück. Unter Auflagen fanden auch die ersten vom Frühjahr verschobenen Jahreshauptversammlungen der Innungen statt. Er gratulierte allen neu- und wiedergewählten Amtsträgern der Innungen und merkte an, dass sich gerade in diesen Zeiten, in denen die Betriebe viele Fragen hätten, sich die Innungsmitgliedschaft als besonders wertvoll erweise.
Zu der geplanten Ansiedlung eines Center-Parks am Brombachsee bat er die anwesenden Obermeister, sich bei ihren Kollegen im Allgäu zu erkundigen. Bevor wir die Prophezeiungen selbsternannter Wirtschafts-, Tourismus- und Ökoexperten übernehmen, können wir uns dann an Hand von präzisen Fakten eine Meinung über Vor- und Nachteile vom Bau eines neuen „Prora“ am Brombachsee für die Region, die Bevölkerung und unser Handwerk, selbst bilden. Selbstverständlich setzte das Handwerk, so Grillenberger, weiterhin auf die hervorragende Zusammenarbeit mit den treuen Kunden aus den regionalen Tourismusbetrieben.
Mit dem Fall Tönies sprach er ein weiteres aktuelles Thema an: Tönnies ist überall – nämlich die Ausnutzung von osteuropäischen Billiglöhnern auf Großbaustellen. Wenn Leute 8 bis 10 Stunden am Bau arbeiten und dann in Elendsquartieren hausen müssen, so Grillenberger, dann ist etwas faul. Und das geht zu Lasten der Innungsbetriebe und ihrer Mitarbeiter, die nach Tarif bezahlt werden. Der Staat schafft die Rahmenbedingungen für ein „Faires Handwerk“, dann muss er sie auch durchsetzen. Obwohl wie z. B. in Gunzenhausen die menschenunwürdigen Unterkünfte an der Kläranlage für jeden sichtbar sind, stört sich anscheinend niemand daran.
Bevor es zu den Firmenbesichtigungen kam, berichtete Geschäftsführer Sebastian Dörr von der Arbeit in der Geschäftsstelle seit dem Bekanntwerden der Corona-Beschränkungen. Das Telefon stand wegen Auskunftsersuchen wochenlang nicht still. Denn während zu Beginn die Themen Kurzarbeit und Soforthilfen mit Mittelpunkt standen, wurde diese durch Anfragen über Corona-konformes arbeiten, vor allem im Friseurbereich, abgelöst. Hier zeigte es wieder, wie hilfreich eine Innungsmitgliedschaft und die Unterstützung der Fachverbände ist. Die abgesagten Zwischenprüfungen wurden inzwischen coronabedingt mit doppelt besetzten Prüfungsausschüssen nachgeholt.
Anschließend erläuterte der Geschäftsführer Jahresrechnung 2019 und Haushaltsplan 2020, beide Rechnungswerke wurden nach einem positiven Testat der Rechnungsprüfer ohne Gegenstimmen verabschiedet.
Zu Beginn der Versammlung führte Hermann Grillenberger die Besuchergruppe durch seinen Betrieb, in dem zur Zeit 8 Mitarbeiter beschäftigt sind. Er zeigte mittels einer Präsentation die letzten Stahlbauprojekte. Diese werden mit dem eigenen CAD-Programm im BIM-Modell geplant und von seinen Mitarbeitern fehlerfrei umgesetzt . „Ich bin sehr stolz auf meine Mitarbeiter“ lobte Grillenberger seine Mannschaft. Der Betrieb ist nach DIN EN 1090-zertifiziert und deshalb bestens gerüstet für verschiedenste Aufträge.
Die Firma Fichtner CNC-Technik hat in einer weiteren Halle seinen Betriebssitz und stellte sich ebenfalls mit einer Betriebsführung den Anwesenden vor.
Im Wesentlichen werden hier Präzisions-, Dreh-, Fräs- und Erodierteile nach Kundenzeichnung in Einzelfertigung aus verschiedensten Werkstoffen für den Prototypenbau und in Kleinserien hergestellt.
Bereits seit 2014 kann Inhaber Julian Fichtner mit Stolz auf sein sechsköpfiges Team und die positive Entwicklung mit stetigem Wachstum zurückblicken.
Der moderne Maschinenpark und das junge, dynamische Team lassen ihn auch positiv in die Zukunft schauen.
Für alle Fertigungsspektren ist Fichtner CNC-Technik DIN EN ISO 9001 zertifiziert, womit das entwicklungsstarke Unternehmen seine Marktposition weiter kräftigt.
Die Veranstaltung klang bei gemütlichem Beisammensein Corona-konform aus. Stellv. Kreishandwerksmeister Klaus Weber bedankte sich für die Einladung, interessante Führung und gute Bewirtung bei Familie Grillenberger.