Metallbauerinnung: Prüfungsbeste ausgezeichnet
Montag, 05. Oktober 2020 19:00

Freuen sich über die hervorragenden Ergebnisse v.l.: Richard Greil, Daniel Saalbaum, Max Abraham, Harald Abraham und Innungsobermeister Hermann Grillenberger.
Pleinfeld – Zwei Betriebsbesichtigungen, zwei Vorträge und die Ehrung der zwei Prüfungsbesten standen auf der Tagesordnung der Innungsversammlung der Metallbauerinnung Mittelfranken-Süd.
Harald Abraham, Inhaber der Fa. Brennpunkt Stahl GmbH und Gesellschafter der
C.P. Cutting Point GmbH konnte 25 Innungskollegen am Standort Böschleinsmühle nahe Pleinfeld begrüßen. Begonnen, so der Inhaber, hat alles mit dem 1870 gegründeten Betrieb „Abraham Hans Metallbau GmbH“ mit den Schwerpunkten Landtechnik, Edelstahlverarbeitung, Schlosserei und Wasserstrahlschneidtechnik in seiner Heimatgemeinde Großschwarzenlohe. Durch die eingeschränkten räumlichen Entwicklungsmöglichkeiten war Inhaber Harald Abraham gezwungen, sich nach einem weiteren Produktionsstandort umzuschauen. Diesen fand er in der Nähe von Pleinfeld im Weiler Böschleinsmühle. Den Erwerb des ca. 13.000 qm großen Areals betrachtet er heute als Glücksfall. Schon im Jahr 2011 wurde der aus einer Insolvenz übernommene Brennbetrieb in die renovierte Fertigungshalle eines vormaligen Betonwerkes umgesiedelt. Nach nur 5 Jahren entschlossen sich Harald Abraham und seine Partner Thomas Sattler
und Andreas Schweiger das 2006 gegründete Unternehmen C.P. Cutting Point GmbH in einen Neubau mit weiteren ca. 1.700 qm Produktionsfläche von Wendelstein nach Pleinfeld zu verlagern. Durch diese Maßnahme wurde die Möglichkeit geschaffen, Bleche in der Dicke von 0,5 bis 250 mm an einem Standort zu bearbeiten so Abraham und beschrieb den Teilnehmern einen aktuellen Auftrag, die Fertigung von 180 mm dicken Bauteilen für die Windindustrie. Anschließend führte Abraham seine Kollegen durch den mit vier Lasermaschinen; CNC Kanttechnik und vielen anderen Maschinen für die Blechbearbeitung ausgestatteten Laserbetrieb. Durch die Investition in modernste Technik sei man gut aufgestellt um als verlässlicher Zulieferer - auch für überregionale - Industriebetriebe zu fungieren. In gleichem Maße fühlt man sich aber auch dem heimischen Handwerk verpflichtet. Durch die jüngste Investition, eine im Sommer 2020 auf 350 kwp erweiterte PV Anlage, ist man nun in der Lage einen beträchtlichen Teil des Energiebedarfs regenerativ zu erzeugen. Die Firmen beschäftigen aktuell 85 Mitarbeiter, darunter 5 Auszubildende, erklärte Harald Abraham nicht ohne Stolz. Aktuell werden am Standort Pleinfeld rund 3.000 to Stahl pro Jahr verarbeitet.
Innungsobermeister Hermann Grillenberger danke dem Gastgeber für die interessante Führung und die gewährten Einblicke in die beiden Firmen. Er berichtete von der kurz vor dem Coronaausbruch stattgefundenen Jahreshauptversammlung und vielen Veranstaltungen die aufgrund der Pandemie abgesagt werden mussten, darunter die Gesellenfreisprechungsfeiern, aber auch Veranstaltungen, bei denen um Berufsnachwuchs geworben werden sollte. Berufsparcours und Berufsausbildungsmesse Altmühlfranken mussten abgesagt werden. Hier rief er dazu auf, nach Alternativen zu suchen um auch weiterhin für das Metallbauerhandwerk zu werben.
Besonderes Lob erhielten Daniel Saalbaum, Niedermauk und Max Abraham, Schwanstetten für die Leistungen, die die beiden Metallbauer, Fachrichtung Konstruktionstechnik, bei der Gesellenprüfung erreicht hatten.
Obermeister Hermann Grillenberger und Geschäftsführer Sebastian Dörr gratulierten den Prüfungsbesten und überreichten ihnen ein Geschenk. Lob und Anerkennung galt aber auch den Ausbildern Richard Greil, Röttenbach und Harald Abraham, Großschwarzenlohe. Die Ehrung erfolgte im Rahmen der Innungsversammlung, da die Gesellenfreisprechungsfeier der Kreishandwerkerschaft Corona-bedingt nicht stattfinden konnte.
Ralph Schroll von der Firma E-Optimum stellte anschließend die Möglichkeit des Strombezugs zu variablen Preisen für Unternehmen vor. „In Festpreise müssen Preisschwankungen durch den Anbieter einkalkuliert werden, was den Strom teurer macht. Wir kaufen den Strom, wenn er günstig ist“, so der Referent. Werde zu viel Strom hergestellt, falle der Preis an der Strombörse in Leipzig, davon würden die Kunden profitieren, so Schroll.
Abschließend informierte Geschäftsführer Sebastian Dörr die Betriebsinhaber über Regeln und Pflichten bei der Erstellung von Arbeits- und Ausbildungszeugnissen. Er berichtete von wegweisenden Arbeitsgerichtsurteilen in diesem Bereich und stellte Hilfen für die Zeugniserstellung vor. Das Thema habe vor allem in den letzten 10-15 Jahren breiteren Raum bei den Arbeitsgerichten als in früheren Zeiten eingenommen.