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"Hellseherische Fähigkeiten bei Kalkulation erforderlich"

 
 

Dienstag, 15. März 2022 19:00

Steigende Preise manchen Kalkulationen unmöglich


Ellingen – Neben einem Jahresrückblick, einem Vortrag zur Abmahnung im Arbeitsrecht und der Beschlussfassung über Jahresrechnung und Haushaltsplan, standen vor allem die Materialpreissteigerungen im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung der Bauinnung Weißenburg-Gunzenhausen.

„Kalkulieren verlangt fast schon hellseherische Fähigkeiten“ stellte Klaus Weber in seiner Begrüßung an der Jahreshauptversammlung der Bauinnung fest. Die Bauunternehmen und Zimmereien sind im Hinblick auf die u.a. auch durch den Krieg in der Ukraine entstandenen Preissteigerungen massiv betroffen. Nicht nur Baustoffe und Entsorgungskosten sind die aktuellen Preistreiber, insbesondere die Entwicklung der Stahl- und der Treibstoffkosten schlage stark zu Buche, vor allem weil diese Kosten in den vor Monaten abgegebenen Angeboten nicht eingepreist seien. Hier muss vor allem bei öffentlichen Aufträgen vom Gesetzgeber nachgebessert werden, forderte der Obermeister. Anschließend blickte er auf das weithin von Corona geprägte Jahr 2021 zurück. Etliche Veranstaltungen konnten nicht stattfinden bzw. mussten verschoben werden. Auf die Gesellenprüfung hatte die Pandemie erfreulicher Weise keine Auswirkungen, die Gesellenfreisprechungsfeier fand in gestraffter Form und ohne anschließenden Empfang statt. Leider, so Weber, sei mit Corona auch die Nachwuchswerbung in Form von Präsenzveranstaltungen und Schulbesuchen ins Wasser gefallen. Aktuell werden im Baugewerbe im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen 31 Lehrlinge ausgebildet. Dies seien die Früchte der Nachwuchsarbeit der vergangenen Jahre, obwohl man gegen den Trend rückläufiger Geburtenzahlen ankämpfe, freute sich Weber. Dennoch reiche das aufgrund der großen Nachfrage nicht aus, um die offenen Stellen zu decken.

In diese Kerbe schlug auch stellvertretender Obermeister und Zimmerer-Chef Hans König, die mit aktuell 15 Auszubildenden im Altlandkreis Weißenburg aufwarten können (der Altlandkreis Gunzenhausen gehört zum Innungsgebiet Ansbach). Auch hier sieht man weiterhin einen großen Bedarf an Nachwuchskräften. Auch wenn die Materialpreissteigerungen zu einigen Verwerfungen geführt hatten, sieht man sich mit den Sägewerken vor Ort und dem guten Image im Holzbereich gut für die Zukunft aufgestellt.

Anschließend informierte Geschäftsführer Sebastian Dörr in einem Kurzvortrag über die Abmahnung im Arbeitsrecht. Er erläuterte die Funktionen einer Abmahnung, die Voraussetzung für deren Wirksamkeit und zeigte Mustervordrucke, die den Innungsmitgliedern als Mailabruf zur Verfügung stehen.

Danach erläuterte er der Hauptversammlung die Ergebnisse der Jahresrechnung 2021. Diese konnte mit einem guten Ergebnis und einer Rücklagenzuführung abgeschlossen werden. Die beiden Kassenrevisoren Anna Hüttinger und Alexander Papp hatten die Buchhaltung geprüft und stellten eine vorbildliche Führung der Unterlagen fest. Sie beantragten deshalb die Genehmigung der Jahresrechnung und die Entlastung von Vorstand und Geschäftsführung. Diese wurde von der Versammlung ebenso einstimmig erteilt, wie die anschließende Genehmigung des Haushaltsplanes 2022.

 

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