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Baugewerbe plagen extreme Kostensteigerungen

 
 

Dienstag, 03. Mai 2022 19:00

Horst Humpenöder als Obermeister bestätigt

David Eißner von der Berufsgenossenschaft BAU.


Schwabach - Neben der digitalen Gefährdungsbeurteilung im Baugewerbe standen ein Jahresrückblick und Neuwahlen der Vorstandschaft auf der Tagesordnung der Jahreshauptversammlung der Bauinnung Schwabach-Roth-Hilpoltstein. Im Focus allerdings war die aktuelle Lage des regionalen Baugewerbes.

„Wie in anderen Wirtschaftszweigen, so nimmt auch die Digitalisierung im Baugewerbe Fahrt auf“, leitete Obermeister Horst Humpenöder den Vortrag des Bau-Berufsgenossenschafts-Referenten David Eißner ein. Dieser stellte die Aufgaben und Angebote der Bau-BG vor und berichtete u.a. von konstanten Unfallzahlen im Bauhauptgewerbe. Um diese zu senken, seien sowohl technische, organisatorische und persönliche Schutzmaßnahmen erforderlich. Die seit 1996 im Arbeitsschutzgesetz vorgeschriebene Gefährdungsbeurteilung sei dabei ein maßgeblicher Baustein, so Eißner. Hier müsse der Arbeitgeber das Arbeitsumfeld auf Gefahren hin beurteilen und Maßnahmen gegen Unfallgefahren ergreifen. Um die Erstellung dieser Gefährdungsbeurteilung zu erleichtern und anwenderfreundlicher zu gestalten, habe die Berufsgenossenschaft eine webbasierte, digitale Gefährdungsbeurteilung erarbeitet, die auch auf der Baustelle erstellt werden könne.

Anschließend blickte Innungsobermeister Horst Humpenöder, Schwabach, auf das Innungsgeschehen im vergangenen Jahr und von ihm wahrgenommene Termine zurück. In seinem Bericht kam er auch auf die Kostenentwicklung im Bausegment zu sprechen. Dabei entwickelte sich eine breite Diskussion über die Lage des Baugewerbes „Wir haben große Bedenken, wie es am Bau weitergeht, hohe Grundstückspreise, steigende Material- und Baukosten und dazu noch ein gewaltiger Zinsanstieg sowie hohe Entsorgungs- und Beprobungskosten von Erdaushub, klagte der Obermeister. „Stahl, Bitumen und Treibstoffe erleben unglaubliche Preissprünge. Deshalb geben die Zulieferer meist nur Tagespreise ab, was es aber den Betrieben unmöglich macht, Angebote abzugeben. Die nun anzuwendenden Preisgleitklauseln gelten nur verpflichtend bei Auftragsvergaben des Bundes, also meist Autobahnen und Kasernen“, klagte der Obermeister.

Zur Sprache kam auch die schlechte Auftragslage im Straßenbau, gefolgt vom Tiefbau. Seit Corona wurde ein starker Rückgang der Ausschreibungen in diesen Bereichen festgestellt. Trotz des enormen Sanierungsstaus im Straßen- sowie im Kanalnetz und bei Brückenbauten, tritt der Staat auf die Investitionsbremse“, so ein Versammlungsteilnehmer. Darüber hinaus hole man mit ÖPP-Projekten wie an der A3, französische Konzerne für Großbaustellen ins Land. Parallel dazu wildern Garten- und Landschaftsbau-Betriebe im Bereich des Straßenbaus. Hier werden u.a. Großparkplätze asphaltiert bzw. gepflastert, drei Bäume gepflanzt und dann als Garten- und Landschaftsbaumaßnahme deklariert, ärgerte sich ein weiterer Firmeninhaber. Problem sei nicht Konkurrenz per se, sondern unterschiedliche Kostenstrukturen im Bereich der Lohntarifverträge und Sozialkassen, die Baufirmen stärker belasten als die Mitbewerber.

 

Anschließend stellte Geschäftsführer Sebastian Dörr der Hauptversammlung die Jahresrechnung 2021 und den Haushaltsplan 2022 vor. Besondere Ausgabepositionen waren die Fassadensanierung des Innungsgebäudes sowie Erneuerung der restlichen Fenster. Im Haushaltsplan ist eine Erneuerung der Heizungsanlage vorgesehen. Beide Zahlenwerke wurden einstimmig verabschiedet, nachdem die beiden Revisoren Martin Langer und Richard Zeller eine ordnungsgemäße Führung der Unterlagen bestätigt, Genehmigung und Entlastung beantragt hatten.

In den anschließend durchgeführten Neuwahlen wurden Obermeister Horst Humpenöder ebenso wie seine beiden Stellvertreter Klaus Engelhard, Spalt, und Karl-Heinz Metzger aus Greding-Kleinnottersorf, in ihren Ämtern bestätigt. Das Amt des Lehrlingswarts und Prüfungsmeisters übernimmt für weitere drei Jahre Frank Wittmann, Roth. Wiedergewählt wurden auch die Beisitzer Willi Assenbaum, Thalmässing, Rainer Gerner, Roth, Mario Netter, Greding-Obermässing, Christian Schütz, Heideck sowie Erik Heinemann, Schwabach, und Bernhard Lehnert, Rohr-Nemsdorf. In ihren Ämtern als Kassenrevisoren wurden erneut bestätigt Martin Langer, Roth und Richard Zeller, Kammerstein.

 

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